Die Wand von Marlen Haushofer
„Über die Wand zerbrach ich mir nicht allzu sehr den Kopf. Ich nahm an, sie wäre eine neue Waffe, die geheimzuhalten einer der Großmächte gelungen war; eine ideale Waffe, sie hinterließ die Erde unversehrt und tötete nur Menschen und Tiere.„
Die Oberösterreicherin Marlen Haushofer – geboren im April 1920 – schreibt das Buch „Die Wand“ von Anfang 1961 bis zum Herbst 1962. Der Erfolg für das Buch, das schon 1963 verlegt wird, stellt sich erst Anfang der 80er Jahre ein. Die Veröffentlichung in mehreren Buchreihen und die Aufnahme als Schullektüre tragen zum späten Erfolg bei. Mittlerweile ist Marlen Haushofer schon über 10 Jahre tot.
Das Vorbild für das Jagdhaus ist die Lackenhütte im Mollner Ortsteil Ramsau. Die Alm, auf die die Icherzählerin mit den Tieren im Sommer übersiedelt, ist der Haidenalm nachempfunden.
Der Roman gilt lange Zeit als nicht verfilmbar. 2012 kommt die österreichisch-deutsche Koproduktion mit Martina Gedeck als Hauptdarstellerin und der Regie von Drehbuchautor Julian Pölsler ins Kino.
Die Schriftstellerin schildert zwei Jahre im Leben dieser durch eine Wand von der Außenwelt abgeschnittenen Frau völlig nüchtern, ohne Effekthascherei in einfacher Sprache aus der inneren Perspektive dieser Frauenfigur. In diesem „inneren Monolog“ geht es kaum um Grübeleien, sondern einzig um die Bewältigung praktischer Probleme in dieser Isolation und Einsamkeit.
Mein Tipp: Nur lesen, wenn die Stimmung dafür passt und Mann/Frau das Alleinsein mit sich aushält!
Die Wand von Marlen Haushofer – ISBN 978 3 548 60571 5 – Taschenbuch